Beschluss:

 

Die Berichte über die sozialpädagogische Arbeit in der Gemeinde durch die Gemeindejugendpflegerin, den Streetworker und die Integrationsbeauftragte/Quartiersmanagerin werden zur Kenntnis genommen.

 


Sach- und Rechtslage:

 

Die Gruppe Grüne – KA – Linke beantragt mit Schreiben vom 10.03.2022, die sozialpädagogische Arbeit der Gemeindejugendpflege vorzustellen.

 

Der Antrag ist der Beschlussvorlage Nr. BV/0128/2021-2026 beigefügt.

 

Zur Begründung wird auf den Antrag verwiesen.

 

Gemeindejugendpflegerin Sarina Privitelli wird sich in der Sitzung des Jugend-, Ordnungs- und Sozialausschusses vorstellen und zu der Arbeit der Gemeindejugendpflege vortragen.

 

Des Weiteren wird sich Sozialarbeiter Temur Litvinov in der Sitzung vorstellen und über die aufsuchende Sozialarbeit (Streetworker) berichten.

 

Sozialarbeiterin Alexandra Kolozis ist von der Johanniter-Unfall-Hilfe im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ als Quartiersmanagerin tätig. Aufgrund des Weggangs des bisherigen Integrationsbeauftragten nimmt Sozialarbeiterin Kolozis übergangsweise zusätzlich die Integrationsarbeit wahr. Es ist beabsichtigt, die Stelle für die Integrationsarbeit zum 01.06.2022 wieder mit einer eigenen Fachkraft zu besetzen.

 

Sozialarbeiterin Kolozis wird sich in der Sitzung vorstellen und sowohl über ihre Tätigkeit als Quartiersmanagerin wie auch über die Integrationsarbeit berichten.

 

Der Bürgermeister schlägt vor, die Berichte über die sozialpädagogische Arbeit in der Gemeinde zur Kenntnis zu nehmen.

 

Sitzungsbeiträge:

 

Bürgermeister Schmidtke erläutert den Tagesordnungspunkt. Er berichtet, dass der zurzeit als mobiler Jugendarbeiter eingesetzte Temur Litvinov aufgrund einer erfolgreichen Bewerbung zum 01.06.2022 auf die Stelle des Integrationsbeauftragten der Gemeinde wechselt.

 

Ratsfrau Schilberg als Mitglied der antragstellenden Gruppe trägt den Antrag noch einmal in den wesentlichen Punkten vor, da der Antrag ihrer Meinung nicht der Einladung beigefügt worden sei.

 

Im Anschluss stellen sich der mobile Jugendarbeiter Temur Litvinov, die Gemeindejugendpflegerin Sarina Privitelli sowie die Quartiersmanagerin und zurzeit auch als Integrationsbeauftragte tätige Alexandra Kolozis vor.

 

Im Anschluss erläutern alle ihre speziellen Aufgabenbereiche.

 

So übt Herr Litvinov seine Tätigkeit seit dem 01.10.2021 aus. Er begleitet Jugendliche und junge Erwachsene, die sich im öffentlichen Raum aufhalten und bietet ihnen vielfältige Unterstützungen in verschiedenen Lebensbereichen an.

 

Frau Privitelli ist seit dem 10.01.2022 nach Abschluss ihrer Masterarbeit in Erziehungs- und Bildungswissenschaften als Gemeindejugendpflegerin beschäftigt. Sie erläutert kurz das Konzept der Gemeindejugendpflege und weist darauf hin, dass dieses der Beschlussvorlage Nr. BV/0128/2021-2026 beigefügt wird. Sie geht außerdem auf die Öffnungszeiten der 3 Jugendzentren ein (Übersicht wird ebenfalls beigefügt) und dass die jeweiligen Öffnungszeiten den Bedarfen der Jugendlichen angepasst und im Rahmen von Partizipation mit diesen auch verändert werden. Zurzeit stehen Überlegungen an, im Jugendzentrum Ahlhorn wieder Zeiten für Grundschulkinder anzubieten.

 

Sie verweist weiter darauf, dass sie und ihre Kolleginnen/Kollegen stets nah an den Jugendlichen „dran“ seien und immer ein offenes Ohr für deren Anliegen hätten. Entsprechende Bedarfe würden daher schnell erkannt und es könne an Lösungen gearbeitet werden. In diesem Zusammenhang verweist Frau Privitelli auch auf die Kontaktaufnehme zu den im Blockhaus Ahlhorn untergebrachten ukrainischen Geflüchteten mit einem gemeinsamen Nachmittag im Jugendzentrum Ahlhorn. Darüber hinaus habe es mit den jüngeren ukrainischen Kindern eine Fahrt zum Wild- und Freizeitpark Ostrittrum gegeben.

 

Anschließend berichtet Frau Kolozis über ihre Tätigkeit im Quartiersmanagement seit März 2021 sowie der Übernahme der Aufgaben in der Integrationsarbeit mit 10 Wochenstunden seit dem 01.01.2022. Das Quartiersmanagement habe die Aufgabe, das Quartier aufzuwerten und zur Verbesserung der Lebensbedingungen für die im Quartier lebenden Menschen beizutragen. Nach dem Motto „Mitreden, Mitwirken, Mitgestalten!“ sei mit dem Zeppelin eine zentrale Anlaufstelle gefunden, in denen Begegnungen durch zielgerichtete Angebote geschaffen werden können. Ebenfalls werde der Fokus auf die Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner zu Beteiligungen am Entwicklungsprozess, unter anderem durch Beteiligungsverfahren (Spielplatz, Jugendfreizeitanlage) gelegt, darüber hinaus erfolge eine Förderung von Nachbarschaftsbeziehungen durch Projekte.  Ein weiterer Schwerpunkt sei die Vernetzung und Koordination der unterschiedlichen Interessengruppen und lokaler Akteure sowie der Aufbau von Kooperationen untereinander, z. B. durch Sozialträgerkonferenzen, die Ideenwerkstatt und weiterer Arbeitergruppen. Auch die Öffentlichkeitsarbeit nehme einen wichtigen Teil ihrer Arbeit ein.

 

Auch als Integrationsbeauftragte wolle sie als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen, individuell die neu ankommenden Geflüchteten beraten und an weitere Institutionen weiterleiten. Auch hier sei eine enge Verzahnung mit Nachbarschaftsprojekten aus dem Quartiersmanagement von Vorteil.

 

Anschließend berichteten Herr Litvinov, Frau Privitelli und Frau Kolozis über den wichtigen und erforderlichen Austausch untereinander. Neben der gegenseitigen Information über Projekte oder Angebote werden auch gemeinsame Projekte initiiert und organisiert. Hierzu gehört z. B. die Befragung für die Jugendfreizeitanlage, die Durchführung einer Plogging-Aktion, eine geplante Schools-Out-Party sowie gemeinsamen Ferienpass-Aktionen. Für die Zukunft seien weitere Projekte wie eine Zukunftswerkstatt geplant.

 

Ausschussvorsitzender Martens bedankt sich für die interessanten Vorstellungen.

 

Beigeordnete Johannes erkundigt sich, ob Sprachschwierigkeiten in der täglichen Arbeit auftreten würden.

 

Frau Kolozis erläutert, dass im „Freizeitbereich“ auch mit „Händen und Füßen“ kommuniziert werde, für Sachthemen jedoch Sprachmittler über den Landkreis Oldenburg angefordert werden können.

 

Auf die Frage der Beigeordneten Naber nach der Altersstruktur im Jugendzentrum Ahlhorn erläutert Frau Privitelli, dass in den frühen Nachmittagsstunden vorrangig 10-12jährige Kinder, ab 17:00 Uhr die 15-17jährige oder auch ältere Jugendliche das Jugendzentrum besuchen.

 

Die Frage nach der durchschnittlichen Besucherzahl in den Jugendzentren beantwortet Frau Privitelli wie folgt:

 

Ahlhorn                      täglich 30 – 35 Kinder/Jugendliche

Großenkneten             täglich 8 – 10 Kinder/Jugendliche

Huntlosen                   täglich 6 – 10 Kinder/Jugendliche

 

Hierbei handele es sich größtenteils um Stammbesucher, jedoch kommen auch immer wieder neue Besucher in die Jugendzentren.

 

Herr Litvinov weist darauf hin, dass er in seiner Arbeit ebenfalls auf die Angebote in den Jugendzentren hinweist. Mit seinen russischen Sprachkenntnissen kann er insbesondere für ukrainische, aber auch für bulgarische Kinder und Jugendliche sprachlich vermitteln.

 

Beigeordnete Johannes erkundigt sich, ob in den Jugendzentren auch Präventivangebote gemacht würden.

 

Frau Privitelli antwortet, dass es verschiedene Angebote mit präventiver Ausrichtung gebe. Aktuell finde montags und mittwochs ein Selbstverteidigungskurs im Jugendzentrum Ahlhorn statt.

 

Frau Kolozis ergänzt, dass im Jugendzentrum Ahlhorn ein pädagogisches Kochangebot über die LEB sehr gut angenommen wurde.

 

Ratsherr Lahrmann erkundigt sich, ob die Öffnungszeiten in den 3 Jugendzentren mit den vorhandenen 3 Beschäftigten aufrechtgehalten werden können.

 

Frau Privitelli antwortet, dass durch die Unterstützung der insgesamt 4 geringfügig Beschäftigten in Ahlhorn jeweils mindestens eine Doppelbesetzung erfolgen könne. Für die aktuellen Besucherzahlen in Großenkneten und Huntlosen sei 1 Kraft ausreichend.