Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 9, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschluss:

 

Im Ortsteil Huntlosen werden aufgrund des nicht ausreichenden Betreuungsangebotes zusätzliche Betreuungsplätze im Elementarbereich (3 Jahre bis zur Einschulung) zunächst als Übergangslösung geschaffen. Hierfür wird zur räumlichen Ausstattung ein Anbau am Bestandsgebäude des ev. Kindergartens in einer Holzrahmenbauweise angestrebt.

 

Die ev.-luth. Kirchengemeinde Huntlosen soll die Trägerschaft für dieses zusätzliche Betreuungsangebot übernehmen.

 

Die Haushaltsmittel für die Übergangslösung sollen mit dem I. Nachtragshaushalt 2022 zur Verfügung gestellt werden.

 

Gleichzeitig sind der Bedarf und Umsetzungsmöglichkeiten für langfristig zusätzliche Betreuungsplätze im Krippen- und Kindergartenbereich in Huntlosen zu prüfen.


Sach- und Rechtslage:

 

Die Anmeldezahlen zum kommenden Kindergartenjahr (01.08.2022) weisen für den Ortsteil Huntlosen fehlende Betreuungsmöglichkeiten insbesondere im Kindergartenbereich auf.

 

Die Belegungsübersicht 2022 für die Gemeinde ist der Beschlussvorlage Nr. BV/0129/2021-2026 beigefügt.

 

Um dem Betreuungsbedarf nachzukommen, ist es kurzfristig erforderlich, eine zusätzliche Kindergartengruppe einzurichten. Da hierfür weder im Naturkindergarten Huntlosen e. V. noch im ev. Kindergarten Huntlosen freie Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, muss ein geeigneter Gruppenraum einschließlich der erforderlichen Nebenräume geschaffen werden. Die ev.-luth. Kirchengemeinde Huntlosen hat die grundsätzliche Bereitschaft zur Übernahme der Trägerschaft für diese zusätzliche Gruppe erklärt.

 

Als Übergangslösung für die Unterbringung der Gruppe kommt ein Raumcontainer mit den dazugehörenden Sanitärmöglichkeiten und Nebenräumen in Betracht. Ein geeigneter Standort wäre noch festzulegen. Infrage kommen hierfür eine Anbindung an das Bestandsgebäude oder auch ein neuer Standort, wobei die Gruppe dann als Außenstelle zu führen wäre. Die Kosten würden sich auf rund 120.000,00 € für eine Dauer von 24 Monaten zuzüglich Anschlusskosten belaufen.

 

Alternativ kommt ein Anbau am Ev. Kindergarten in einer Holzrahmenbauweise in Frage. Zurzeit wird die bauordnungsrechtliche Genehmigungsfähigkeit geprüft. Die Kosten für einen solchen Anbau werden mit 161.000,00 € angenommen. Ein Rückbau wäre möglich.

 

Die Verwaltung spricht sich für einen höherwertigen Anbau in Holzrahmenbauweise auch aus wirtschaftlichen Gründen als Übergangslösung aus.

 

Für die zusätzliche Gruppe sind zwei Fachkräfte (ErzieherInnen) zu beschäftigen. Gleichzeitig erhöht sich die Freistellungszeit für die Einrichtungsleitung und die Ernennung einer ständigen Vertretung ist erforderlich. Neben den zusätzlichen Personalkosten (ca. 110.000,00 €) fallen Sach- und Betriebskosten (20.000,00 €) sowie die Containermiete (schätzungsweise 60.000,00 €) jährlich an. Gleichzeitig ist mit Einnahmen in Höhe von ca. 60.000,00 € durch die Finanzhilfepauschale zu rechnen.

 

Um dauerhaft bedarfs- und familiengerechte Betreuungsangebote in Huntlosen vorzuhalten, sollte der Bedarf und Umsetzungsmöglichkeiten für eine neue Kindertagesstätte in Huntlosen geprüft werden. Der Bedarf ist zu ermitteln. Die Umsetzung wäre ebenso zu prüfen.

 

Der Bürgermeister schlägt daher folgenden Beschluss vor:

 

Im Ortsteil Huntlosen werden aufgrund des nicht ausreichenden Betreuungsangebotes zusätzliche Betreuungsplätze im Elementarbereich (3 Jahre bis zur Einschulung) zunächst als Übergangslösung geschaffen. Hierfür wird zur räumlichen Ausstattung ein Anbau am Bestandsgebäude des ev. Kindergartens in einer Holzrahmenbauweise angestrebt.

 

Die ev.-luth. Kirchengemeinde Huntlosen soll die Trägerschaft für dieses zusätzliche Betreuungsangebot übernehmen.

 

Die Haushaltsmittel für die Übergangslösung sollen mit dem I. Nachtragshaushalt 2022 zur Verfügung gestellt werden.

 

Gleichzeitig sind der Bedarf und Umsetzungsmöglichkeiten für langfristig zusätzliche Betreuungsplätze im Krippen- und Kindergartenbereich in Huntlosen zu prüfen.

 

Sitzungsbeiträge:

 

Bürgermeister Schmidtke erläutert die Überlegungen zur geplanten Übergangsgruppe, insbesondere hinsichtlich einer nach Möglichkeit anzustrebenden Holzrahmenkonstruktion.

 

Beigeordnete Naber merkt an, dass ihr eine vorausschauende Planung bei der Bedarfsüberprüfung der erforderlichen KiTa-Plätze fehle. Bürgermeister Schmidtke erläutert, dass die Betreuungsbedarfe zwar fortlaufend überprüft und aktualisiert würden, in Großenkneten und Huntlosen aktuell jedoch leider nur reagiert und nicht agiert werden könne.

 

Ratsherr Rykena sieht die Entwicklung der erforderlichen Betreuungsangebote ebenfalls problematisch und fragt, ob die erforderlichen Daten (Zu- und Wegzüge, Geburtenentwicklung) vorliegen würden. Bürgermeister Schmidtke antwortet, dass der Ist-Zustand, insbesondere die Geburtenentwicklung fortlaufend analysiert werde, die aktuelle Entwicklung jedoch in dieser Form nicht vorhersehbar gewesen sei. Hierbei spiele sicher auch die besondere Situation seit Beginn der Corona-Pandemie eine Rolle.

 

 

Beigeordnete Johannes weist auf die Erkenntnisse aus dem Arbeitskreis „Kindertagesstätten“ hin, in dem alle Leitungen signalisiert hätten, dass die vorhandenen Plätze knapp seien. Investitionen seien daher auch in den nächsten Jahren absehbar und müssten als Konsequenz aus der Ausweisung neuer Baugebiete gezogen werden. Die SPD-Fraktion werde der Beschlussempfehlung zustimmen.

 

Mitglied Koopmann weist darauf hin, dass nicht zwangsläufig die Ausweisung von Baugebieten eine höhere Auslastung in den Kindertagesstätten bedeute. Es handele sich um eine unkalkulierbare oder nur schwer kalkulierbare Größe, die sich insbesondere auf den Krippenbereich auswirke. Auch er appelliert an die Politik und die Verwaltung, rechtzeitig für die Kindertagesstätten zu planen und nicht kurzfristig Übergangslösungen umzusetzen. Aus pädagogischer Sicht sei darüber hinaus wünschenswert, nicht alle Gruppen zu 100 % auszulasten, um individuell auf die Bedarfe der Kinder eingehen zu können. Ausreichend vorgehaltene Kita-Plätze würden eine sehr gute Außenwirkung erzielen. Ein weiteres Problem sei neben den Räumlichkeiten jedoch auch der Fachkräftemangel. Hier appelliere er an die Politik, dass insbesondere die Einführung einer dualen Ausbildung im ErzieherInnenbereich erforderlich sei. Die Ausstattung der Einrichtungen sei sehr gut. Jetzt fehle es an weiteren Räumlichkeiten und an zusätzlichen Fachkräften.

 

Ratsherr Lahrmann merkt ebenfalls an, dass der Platzbedarf durch Baugebiete sowie Industrie- und Gewerbegebiete bekannt sei und gerade im Ortsteil Ahlhorn vor dem Hintergrund einer gelungenen Integration ein ausreichendes Platzangebot geschaffen werden müsse. Er appelliere an die Verwaltung, entsprechende Voraussetzungen zu schaffen.