Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 9, Nein: 0

Beschluss:

 

Die Planung zum Endausbau des Baugebietes „Halenhorst – Östlich Vor der Reihe“ wird angenommen.


Sach- und Rechtslage:

 

Um eine moderate städtebauliche Entwicklung im Ortsteil Halenhorst zu ermöglichen, wurde der Bebauungsplan Nr. 133 „Halenhorst – Östlich Vor der Reihe“ aufgestellt.

 

Durch die zusätzlichen Baumöglichkeiten wird insbesondere der Bedarf an Wohnraum für junge Familien gedeckt sowie ein Generationswechsel auf den aktiven sowie ehemaligen landwirtschaftlichen Hofstellen ermöglicht.

 

Die Ersterschließung des Baugebietes soll in diesem Jahr durch die Herstellung einer Baustraße in asphaltbauweise erfolgen. Für die Ableitung des Abwassers wird eine Schmutzwasserleitung bis zur neuen Pumpstation im Bereich des Grundstückes „Vor der Reihe 31“ verlegt. In diesem Zuge wird die Straße in diesem Streckenabschnitt saniert.

 

Aufgrund der guten Bodenverhältnisse kann das anfallende Regenwasser auf den Baugrundstücken versickern. Für die Entwässerung der öffentlichen Verkehrsflächen wird im Einfahrtsbereich des Baugebietes eine Versickerungsmulde errichtet. Über eine örtliche Bauvorschrift ist sichergestellt, dass auf den Baugrundstücken zwei Einstellplätze pro Wohneinheit nachgewiesen werden müssen. Darüber hinaus soll die öffentliche Straße von parkenden Autos freigehalten werden. Um bei erhöhtem Besucherverkehr dennoch ausreichend Parkmöglichkeiten vorzuhalten, wird im Bereich der Versickerungsmulde eine zentrale Parkfläche geschaffen.

 

Die Erschließungsplanung ist der Beschlussvorlage-Nr. BV/0326/2021-2026 beigefügt und wird in der Sitzung des Infrastrukturausschusses durch Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch vorgestellt.

 

Der Bürgermeister empfiehlt, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Die Planung zum Endausbau des Baugebietes „Halenhorst – Östlich Vor der Reihe“ wird angenommen.

 

Sitzungsbeiträge:

 

Bürgermeister Schmidtke führt in die Thematik ein.

 

Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch stellt die Planung vor. Er hebt hervor, dass möglichst wenig Fläche für die öffentliche Erschließung in Anspruch genommen werde. Die Grundstücke rücken direkt an den Straßenkörper heran, so dass keine Straßenberme entstehe.

 

Ratsherr Wendt erkundigt sich, wohin das Abwasser abgeführt werde.

 

Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch verweist auf das Pumpwerk „Vor der Reihe“, welches sich direkt an der Grenze zur Gemeinde Wardenburg befinde. Das Schmutzwasser kann durch einen neuen Kanal bis zu diesem Pumpwerk geleitet werden. Von dort erfolge die weitere Behandlung in der Gemeinde Wardenburg.

 

Ratsherr Wendt stellt fest, dass die Straße sehr eng sei. Das Parken werde sich aus seiner Sicht selbst regeln.

 

Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch verweist auf den Bebauungsplan, welcher die Verpflichtung zur Schaffung von zwei Stellplätzen pro Grundstück festlege. Zudem wird im Eingangsbereich des Baugebietes eine größere Stellplatzanlage geschaffen, wodurch ein Parken auf der Straße grundsätzlich nicht notwendig sei.

 

Ratsherr Jannis Behrens spricht den vorhandenen südlichen Waldbestand an und erkundigt sich nach dem Umgang mit diesem.

 

Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch bestätigt den Erhalt des Waldes. Zudem werde durch die geplante Grünfläche ein ausreichender Abstand eingehalten.

 

Mitglied Reinkober sieht die Größe des Versickerungsbeckens als nicht erforderlich an. Durch andere Entwässerungssysteme in der Straße könne der Bereich deutlich kleiner gestaltet werden. Anstelle der Grünfläche wäre dann eine Nutzung als Baufläche möglich.

 

Dem widerspricht Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch, da der Abstand zum Wald eine andere Nutzung nicht zulasse. Aus diesem Grund habe man die jetzige Nutzung an der Stelle vorgesehen. Eine Vertiefung des Versickerungsbeckens würde zudem eine Einzäunung erforderlich machen. Da auf der Fläche selten Wasser über längere Zeit stehen bleibe, wäre eine Einzäunung nicht gerechtfertigt.

 

Mitglied Reinkober regt eine zusätzliche Bepflanzung im Bereich der Grünfläche an.

 

Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch bestätigt, dass es sich derzeit um eine rein technische Darstellung handele. In der Ausführung werde eine Bepflanzung berücksichtigt.

 

Ratsfrau Wilke möchte wissen, ob die Straße „Vor der Reihe“ ebenfalls saniert werde.

 

Dies wird von Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch bestätigt. Der Schmutzwasserkanal müsse aufgrund der beengten Verhältnisse in der Straße verlegt werden. Anschließend werde der Bereich vom Neubaugebiet bis zur Straße „Im Lager“ neu asphaltiert.

 

Ratsherr Ohms erkundigt sich nach der Ausbauweise des Parkplatzes.

 

Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch führt aus, dass sämtliche Flächen im Neubaugebiet in Pflasterbauweise erstellt würden.

 

Mitglied Reinkober spricht die vorgesehene Stichstraße „Am Wendehammer“ an und hinterfragt, ob diese sofort ausgebaut werde.

 

Dipl.-Ing. Gunnar Hirsch bestätigt, dass der Schmutzwasserkanal bereits in die Stichstraße verlegt werde. Ein sofortiger Ausbau müsse im Endausbau nicht zwingend erfolgen, sofern keine Grundstücke über diese Straße erschlossen werden.

 

Ratsherr Wendt erkundigt sich nach der Kompensation des Baugebietes.

 

Bauamtsleiter Wedermann führt zum grundsätzlichen Vorgehen von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Zuge von Bauleitplanungen aus. Grundsätzlich werde zunächst versucht, im Gebiet ausreichend Flächen zum Ausgleich zu schaffen. Darüber hinaus erfolge eine Kompensation über Kompensationsflächen-Pools, die sich ebenfalls im Gemeindegebiet, zum Beispiel in Sage, befinden.

 

Mitglied Reinkober appelliert, mit Grund und Boden sparsam umzugehen. Die gewählten Grundstücksgrößen seien aus seiner Sicht viel zu groß. Hier solle eine Reduzierung durch eine vereinfachte Änderung des Bebauungsplanes geprüft werden. Bei der Vergabe der Grundstücke solle darauf geachtet werden, dass diese nur an „Halenhorster“ verkauft werden.

 

Beigeordneter Deye entgegnet, dass die gewählten Grundstücksgrößen zum ländlichen Halenhorst passen. Dort werde noch viel Wert auf große Grundstücke gelegt. Anders als in manchen Neubaugebieten legten die Einwohner von Halenhorst großen Wert auf die Gartengestaltung.

 

Dem stimmt Ratsherr Jannis Behrens zu. Sodann lässt Ausschussvorsitzender Behrens über die Beschlussempfehlung abstimmen.