Sitzung: 25.01.2024 Infrastrukturausschuss
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 8, Nein: 1, Enthaltungen: 0
Vorlage: BV/0583/2021-2026
Beschluss:
Die Entwurfsplanung zum Umbau und zur Erweiterung des Rathauses wird angenommen.
Sach- und Rechtslage:
In seiner Sitzung am 05.12.2022 hat der Rat den Grundsatzbeschluss für eine Rathauserweiterung gefasst. Auf die Vorstellungen der Planungen im Frühjahr 2023 sowie auf die Beratungen des Infrastrukturausschusses am 09.11.2023 und des Verwaltungsausschusses (BV/0520/2021-2026) wird verwiesen.
Der Verwaltungsausschuss hat in seiner Sitzung am 23.11.2023 beschlossen, dass eine erneute Beratung im Infrastrukturausschuss erfolgen soll. Die noch eingegangenen Schreiben der SPD-Fraktion sowie der CDU-Fraktion zur Rathauserweiterung sind der Beschlussvorlage Nr. BV/0583/2021-2026 beigefügt.
Das Planungsbüro Rolwes-Hauth-Jacobi GmbH & Co. KG, Wildeshausen, hat die Vorentwürfe daraufhin nochmals überarbeitet. Diese sind der Beschlussvorlage Nr. BV/0583/2021-2026 beigefügt.
Insbesondere der Vorschlag, auf den Übergang vom 3. Geschoss des Bestandsgebäudes zum Neubau zu verzichten und stattdessen für diesen Bereich die bestehende Fluchttreppe als 2. Fluchtweg beizubehalten, wurde umgesetzt.
Frau Bergmann sowie Herr Hauth vom Planungsbüro werden in der Sitzung des Infrastrukturausschusses die eingearbeiteten Änderungen vorstellen und für Fragen zur Entwurfsplanung zur Verfügung stehen.
Der Bürgermeister empfiehlt, die Entwurfsplanung zum Umbau und Erweiterung des Rathauses anzunehmen und die weiteren Planungen aufzunehmen.
Sitzungsbeiträge:
Bürgermeister Schmidtke führt in die Sach- und Rechtslage ein.
Frau Bergmann und Herr Hauth, Planungsbüro
Rolwes-Hauth-Jacobi GmbH & Co. KG, Wildeshausen, stellen die
Änderungen vor.
Ratsherr Wendt fragt, ob es möglich sei die
Fluchttreppe umzugestalten, um das größte Raumpotenzial rauszuholen.
Durch das Planungsbüro Rolwes-Hauth-Jacobi wird
bestätigt, dass dies in Phase 3 der Planung möglich sei.
Ratsherr Wendt fragt, ob bei einer Aufstockung
auch das Zwischendach und der Fahrstuhl aufgestockt werden müsse und wie die
Einschätzung des Planungsbüros diesbezüglich sei.
Herr Hauth erklärt, dass eine Aufstockung
günstiger als ein weiterer Anbau wäre. Es könne die Fluchttreppe für die
Erhöhung genutzt werden. Ebenfalls seien Leitungsschächte vorhanden und die
Aufstockung des Fahrstuhls, der sich im Anbau befindet, wäre auch
unproblematisch.
Ratsherr Beelage erkundigt sich, ob bei einer
Aufstockung auch ausreichend Licht für das Gebäude vorhanden sei.
Das Planungsbüro Rolwes-Hauth-Jacobi antwortet,
dass dies bereits mit einberechnet und der Einfallswinkel für das Licht sehr
breit sei. Tageslicht sei genug vorhanden.
Ratsherr Stoll regt an, die Versorgungsschächte
bereits so nach oben zu führen, damit dies bei einer Aufstockung nicht
nachträglich erfolgen müsse.
Mitglied Reinkober erkundigt sich, ob die Statik
bei einer Aufstockung gewährleistet sei.
Herr Hauth erläutert, dass die Statik durch die
Überdimensionierung der Decken und Wände kein Problem sei.
Ratsherr Wendt fragt, ob der Abstand von zehn
Metern zwischen dem Bestandsgebäude und dem Anbau brandschutztechnisch nötig
sei.
Herr Hauth erklärt, dass brandschutztechnisch
nur fünf Meter Abstand nötig wären.
Vorab schätzt Beigeordneter Wilke für die
FDP-Fraktion die Arbeit aller MitarbeiterInnen im Rathaus und möchte die
wichtigste Ressource „Arbeitskraft“ unterstützen.
Er fasst den Ablauf zum Rathausanbau nochmals
zusammen. Die Fraktion habe sich in der Ratssitzung vom 05.12.2022 gegen einen
Umbau des Rathauses ausgesprochen, da kein Fehlbedarf an Arbeitsplätzen im
Rathaus gesehen wurde und gesehen wird. Es wurde gewünscht, sich eine externe
Meinung anhand einer Potentialanalyse einzuholen. In der Zeit vom Februar 2023
bis zum Dezember 2024 wurde die Verwaltung gebeten, Zahlen zur beispielsweise
demographischen Entwicklung im Personal, zum Digitalisierungsstand und weiterer
digitaler Möglichkeiten, Homeoffice-Möglichkeiten etc. zu ermitteln. Daraufhin
wurde ein Digitalisierungsbeauftragter eingestellt und es wurden externe
Dienste bezüglich der Digitalisierung in Anspruch genommen. Die anderen
Fraktionen hätten sich nur mit den Planungen des neuen Gebäudes beschäftigt,
was nicht wirklich dem Aufgaben- und Kompetenzbereich der Politik entspreche,
sondern eher durch das Planungsbüro übernommen werde.
Die FDP-Fraktion habe gelernt, dass man eine
Kommunalverwaltung nicht mit einem Unternehmen der freien Wirtschaft
vergleichen könne, da noch viel mehr zu beachten sei und nicht alle beteiligten
Behörden digital aufgestellt wären. Die zeitliche Umsetzung einer Analyse mit
dem Ziel einer anderen Umsetzung würde viel Zeit in Anspruch nehmen.
Beigeordneter Wilke erklärt weiter, dass die
Aufgabe darin bestehe, die Ausgaben der Kommune bestmöglich einzusetzen. Mit
der aktuellen Kostenschätzung lasse sich aus Sicht der FDP-Fraktion mehr
rausholen, als nur zwölf weitere Räume in einem Anbau. Es müsse eine
Übergangslösung gefunden werden, um den Bedarf an weiteren Räumlichkeiten zu
sichern, beispielsweise eine zeitweise Ausgliederung eines Amtes oder die
Nutzung eines erworbenen Gebäudes in Ahlhorn. Die FDP lehnt das Projekt
weiterhin ab. Falls es eine Mehrheit geben sollte die dafür sei, bittet er
darum die Variante mit dem Flachdach zu wählen. Der Anbau könne anderweitig
(beispielsweise für die Grundschule) genutzt werden, falls der Bedarf aufgrund
der angeregten Veränderungen nicht mehr vorhanden sein sollte.
Ratsherr Wendt erklärt, dass er anfangs einen
Anbau abgelehnt habe, da das Flachdach optisch seines Erachtens nach nicht
gelungen sei. Jedoch habe er erkannt, dass ein Bedarf nötig sei und dass auch
alle Mitarbeiter vor Ort sein sollten. Er halte einen Anbau für richtig, die
Mehrheit der Fraktion habe das Flachdach für gut befunden und dafür abgestimmt.
Ausschussvorsitzender Behrens gibt seinen
Vorsitz an Ratsherrn Lahrmann ab.
Beigeordneter Behrens erklärt, der Anbau sei
eine Planung für die Zukunft. Die Digitalisierung entwickle sich jedoch
ebenfalls weiter, so dass viel aus dem Homeoffice gearbeitet werden könnte,
jedoch sei der Bedarf eines Anbaus verständlich, da auch der räumliche Bedarf
steige. Man sollte jedoch die Kosten in Höhe von 4 Millionen Euro im Hinterkopf
behalten. Der Anbau sollte auch für die nächsten 30-40 Jahre halten.
Anschließend übernimmt Beigeordneter Behrens
wieder den Vorsitz.
Sodann lässt Ausschussvorsitzender Behrens über die Beschlussempfehlung abstimmen.