Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 9, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschluss:

 

Das ehemalige Postgebäude in Ahlhorn, Zeppelinstraße 8, wird für das Quartiersmanagement/die Gemeinwesenarbeit sowie die Ländliche Erwachsenenbildung (LEB) zu einem Nachbarschafts- und Bildungszentrum hergerichtet. Da kein Neubau geplant wird, ist das von der Gruppe Grüne – KA – Lahrmann beantragte Konzept zur Unterbringung aller Beratungseinrichtungen in einem Gebäude nicht erforderlich.


Sach- und Rechtslage:

 

Die Gruppe Grüne – KA – Lahrmann beantragt mit Schreiben vom 24.09.2023, einen Grundsatzbeschluss für ein Beratungs- und Bildungszentrum zu fassen und unter Beteiligung aller Beratungs- und Bildungseinrichtungen ein Konzept zu erstellen mit dem Ziel, alle Einrichtungen in einem Gebäude unterzubringen. Der Antrag ist der Beschlussvorlage Nr. BV/0585/2021-2026 beigefügt.

 

Das Erdgeschoss des Wohn- und Geschäftshauses in Ahlhorn, Zeppelinstraße 2, ist von der Gemeinde angemietet worden. Dort üben sowohl die Quartiersmanagerin als auch die Gemeinwesenmitarbeiterin ihre Tätigkeiten aus. Die Räumlichkeiten dienen als soziale Anlaufstelle mit verschiedenen Angeboten. Sie sind sehr beengt und daher nicht optimal. Insbesondere sind hier die sanitären Anlagen und die Büroarbeitsplätze zu nennen.

 

Die LEB betreibt in der Wildeshauser Straße das Bildungszentrum Ahlhorn. Der Mietvertrag für die Räumlichkeiten wurde gekündigt.

 

Der Verwaltungsausschuss hat am 23.11.2023 beschlossen, das ehemalige Postgebäude in Ahlhorn, Zeppelinstraße 8, zu erwerben und die Umnutzung des Gebäudes zu einem Nachbarschafts- und Bildungszentrum zu planen.

 

Die sozialen Akteure und zukünftigen möglichen Nutzer (LEB, Quartiersmanagement und Gemeinwesenarbeit) begrüßen die Möglichkeiten und die Lage des vorgenannten Objektes. Insbesondere wird auch der große Außenbereich, der gestaltet werden kann, sehr positiv gesehen.

 

Nach einer ersten Projektidee könnte mittig im Gebäude ein offener Treffpunkt mit Küche angelegt werden. Auf der einen Seite könnten die Schulungsräume der LEB und auf der anderen Seite Räumlichkeiten für das Quartiersmanagement bzw. die Gemeinwesenarbeit entstehen. Küche und sanitäre Anlagen würden gemeinsam genutzt. Freie Raumkapazitäten können nach Absprache mitgenutzt werden. Büroräume können in der ehemaligen Dachgeschosswohnung entstehen.

 

Die Räumlichkeiten sollen bedarfsgerecht eingerichtet werden, insbesondere sollen die Schulungsräume nach Möglichkeit mit flexiblen Trennwänden ausgestattet werden. Die Planung und weitere Ausstattungen wären mit den Nutzern abzusprechen und vorzunehmen.

 

Eine Notwendigkeit, alle sozialen Akteure zentral unterzubringen, hier z. B. auch die Diakonie und die Arbeitslosenhilfe, wird nicht gesehen. Räumlichkeiten stehen für diese Beratungsangebote insbesondere im Dorfgemeinschaftshaus Ahlhorn zur Verfügung – die sonst ungenutzt wären. Insofern würde dem Antrag der Gruppe Grüne – KA – Lahrmann nicht gefolgt.

 

Haushaltsmittel für ein Nachbarschafts- und Bildungszentrum stehen in Höhe von 300.000,00 € zur Verfügung. Im Rahmen des Städtebauförderprogramms wird eine 2/3-Förderung angestrebt.

 

Der Bürgermeister schlägt folgenden Beschluss vor:

 

Das ehemalige Postgebäude in Ahlhorn, Zeppelinstraße 8, wird für das Quartiersmanagement/die Gemeinwesenarbeit sowie die Ländliche Erwachsenenbildung (LEB) zu einem Nachbarschafts- und Bildungszentrum hergerichtet. Da kein Neubau geplant wird, ist das von der Gruppe Grüne – KA – Lahrmann beantragte Konzept zur Unterbringung aller Beratungseinrichtungen in einem Gebäude nicht erforderlich.

 

Sitzungsbeiträge:

 

Bürgermeister Schmidtke führt in die Sach- und Rechtslage ein. Er ergänzt, dass das Grundstück eine Fläche von 1.193 m² aufweise sowie die Wohn- und Nutzfläche im Erdgeschoss 260 m² und im Obergeschoss 83 m² betrage.

 

Ratsherr Lahrmann macht deutlich, dass sich seit dem Antrag aus September 2023 die Sachlage durch den Ankauf des ehemaligen Postgebäudes in Ahlhorn verändert habe. Aufgrund dessen würde die Gruppe Grüne – KA – Lahrmann der Beschlussempfehlung insoweit zustimmen. Er macht jedoch deutlich, dass eine konzeptionelle Begleitung weiterhin notwendig sei.

 

Er stellt für die Gruppe Grüne – KA – Lahrmann den Antrag auf Beschlussänderung wie folgt:

 

„Das ehemalige Postgebäude Ahlhorn, Zeppelinstraße 8, wird für das Quartiersmanagement, Gemeinwesenarbeit sowie die Ländliche Erwachsenenbildung (LEB) zu einem Nachbarschafts- und Bildungszentrum hergerichtet. Es soll ein Konzept erstellt werden für die möglichst ortsnahe Zusammenarbeit der Sozialträger und -einrichtungen zur Optimierung der Arbeit. Das Konzept kann extern vergeben werden.“

 

Ratsherr Lahrmann begründet die Änderung der Beschlussempfehlung mit der seines Erachtens noch notwendigen Feststellung, welche Institution welche Zuständigkeit und Zielsetzung habe, inwiefern dieser nachgekommen werde und der Herausstellung, ob es in der Zusammenarbeit weitere Bedarfe gäbe. Diese Feststellungen sollen im Konzept getroffen werden.

 

Bürgermeister Schmidtke stellt infrage, ob ein solches Konzept benötigt werde. Er macht deutlich, dass die sozialen Akteure, wie auch das EhAP Plus-Projekt, geeignete Räumlichkeiten gefunden hätten, mit denen diese zufrieden seien. Eine Zusammenarbeit der sozialen Akteure sei auch durch die Nähe des Dorfgemeinschaftshauses möglich. Es sei eher darauf zu achten, dass Politik, Verwaltung und die sozialen Akteure darauf hinarbeiten, dass durch regelmäßige Treffen die Arbeiten abgestimmt würden.

 

Beigeordneter Wilke merkt an, der Beschlussempfehlung zustimmen zu können, sei aber von der Idee eines Konzeptes, bei dem es nicht um die Räumlichkeiten gehe, sondern um die Zusammenarbeit der sozialen Akteure, angetan. Er schlägt vor, dass die Gruppe Grüne – KA – Lahrmann diesbezüglich einen neuen ergänzenden Antrag stellen könne.

 

Auf Anfrage von Ausschussvorsitzenden Martens teilt Ratsherr Lahrmann mit, dass er den zuvor gestellten Antrag somit zurückziehe.

 

Amtsleiterin Asche regt an, das Thema auf der Sozialträgerkonferenz anzusprechen.

 

Ratsherr Lahrmann wird in der nächsten Sozialträgerkonferenz anregen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

 

Sodann lässt Ausschussvorsitzender Martens über die Beschlussempfehlung der Verwaltung abstimmen.