Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 9, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschluss:

 

Die Kinderkrippe Großenkneten wird aufgrund des nicht ausreichenden Betreuungsangebotes für Krippenkinder um 2 Gruppenräume einschließlich der erforderlichen Nebenräume sowie einem Bewegungsraum erweitert. Die Trägerschaft für dieses zusätzliche Betreuungsangebot soll die ev.-luth. Kirchengemeinde Großenkneten übernehmen.

 

Der Bürgermeister wird ermächtigt, den Trägervertrag zu den gleichen Konditionen der jetzigen Krippengruppe zu erweitern.


Sach- und Rechtslage:

 

Die aktuellen Belegungszahlen mit den bestehenden Wartelisten weisen insbesondere für die Betreuung der 1- bis 3-jährigen Kinder (Krippenkinder) für den Ortsteil Großenkneten deutlich fehlende Betreuungsmöglichkeiten auf. Eine Übersicht über die prognostizierten Betreuungsbedarfe ist der Beschlussvorlage Nr. BV/0584/2021-2026 beigefügt.

 

Um das fehlende Betreuungsangebot anzupassen, soll die Ev. Kinderkrippe Regenbogenland baulich erweitert werden, da in der Einrichtung wie auch im benachbarten Kindergartengebäude keine freien Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Es sollen 2 neue Gruppen mit 30 zusätzlichen Krippenplätzen einschließlich der erforderlichen Nebenräume (Sanitärbereiche, Ruhebereiche) sowie ein gesetzlich vorgeschriebener Bewegungsraum entstehen. Die ev.-luth. Kirchengemeinde Großenkneten hat die Bereitschaft zur Übernahme der Trägerschaft für diese zusätzlichen Gruppen erklärt.

 

Die bauliche Erweiterung ist nach Prüfung durch das Architekturbüro kbg architekten bagge - grothoff - halupzok PartG mbB auf dem Wilhelm-Wellmann-Platz möglich.

 

Für die beiden zusätzlichen Gruppen sind jeweils drei Fachkräfte (ErzieherInnen) erforderlich, gleichzeitig erhöht sich die Freistellungszeit für die Einrichtungsleitung. Neben den Investitionskosten von 2,7 Mio. Euro fallen jährlich zusätzliche Personalkosten (ca. 370.000,00 €) sowie Sach- und Betriebskosten (90.000,00 €) an. Gleichzeitig werden Einnahmen i.H.v. ca. 230.000,00 € (Finanzhilfe, Elternbeiträge) erzielt, so dass für diese beiden neuen Gruppen mit einem gemeindlichen Zuschuss für den laufenden Krippenbetrieb von jährlich etwa 230.000,00 € gerechnet werden muss.

 

Um auch langfristig den gestiegenen Betreuungsbedarf für Krippenkinder - auch bedingt durch die neuen Wohngebiete am „Greve“ sowie in Döhlen und durch die Ausweisung des neuen Wohnbaugebietes „Schoolpadd“ - abdecken zu können und weitere familiengerechte Betreuungsangebote vorzuhalten, soll die Kinderkrippe Großenkneten erweitert werden. Durch die zentrale Lage in der Gemeinde können auch Familien aus anderen Ortsteilen die Betreuung in Anspruch nehmen. Die Planungen zu den Raumgrößen sollen flexible Betreuungsmöglichkeiten sowohl für Krippen- wie auch alternativ für Kindergartenkinder berücksichtigen.

 

Hierfür sind die Planungen aufzunehmen.

 

Der Bürgermeister schlägt daher zur Schaffung von Betreuungsangeboten für Krippenkinder oder flexibel für Kindergartenkinder im Ortsteil Großenkneten vor, die bestehende Ev. Kinderkrippe Regenbogenland um zwei Gruppenräume einschließlich der erforderlichen Nebenräume sowie einem Bewegungsraum zu erweitern. Haushaltsmittel hierfür stehen in Höhe von 2,7 Mio. Euro zur Verfügung.

 

Die Planungen werden mit der ev.-luth. Kirchengemeinde Großenkneten als Träger der Einrichtung abgestimmt.

 

Sitzungsbeiträge:

 

Bürgermeister Schmidtke führt in die Sach- und Rechtslage ein.

 

Beigeordneter Wilke spricht die Erweiterung von zwei Gruppenräumen und dem Bewegungsraum an und erfragt, ob diese Erweiterung für die nächsten Jahre ausreichend sei.

 

Amtsleiterin Asche führt aus, dass der Bewegungsraum gesetzlich vorgeschrieben sei, soweit mehr als zwei Kita-Gruppen an einem Ort seien. Die Planung enthalte eine Erweiterung von zwei Krippenräumen, die aufgrund der erarbeiteten Prognosezahlen ausreichend seien. Sie erläutert die angepassten Prognosezahlen, die dem Gemeindegebiet angepasst seien und somit auch abweichend von der empfohlenen Betreuungsquote des Landkreises Oldenburg eine gute Grundlage liefere.

 

Stellv. Bürgermeisterin Otte-Saalfeld begrüßt die Investitionen. Sie teile die Idee, dass durch die zentrale Lage der Bedarf auch aus anderen Ortsteilen in Großenkneten gedeckt werden könne.

 

Mitglied Koopmann spricht sich ebenfalls für die Erweiterung von mindestens zwei Gruppenräumen aus. Er hoffe, für die Zukunft gut gewappnet zu sein. Er regt an, diesbezüglich weiterhin eine vorausschauende Denkweise - auch in den anderen Ortsteilen - zu haben. Er macht deutlich, dass auch sechs neue Fachkräfte für diesen Standort benötigt würden. Er regt an, weiterhin an das Kultusministerium zu appellieren, die Ausbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte zu verbessern.

 

Ratsherr Lahrmann teilt mit, der Beschlussempfehlung zustimmen zu können. Er erfragt, ob durch die Toolbox abgebildet werden könne, dass der Bedarf des Neubaugebietes „Westerholtkamp“ für Krippen- und Kindergartenkinder berücksichtigt werde.

 

Amtsleiterin Asche bestätigt, dass die Toolbox aufgrund der bisher geringen Laufzeit diese Veränderungen nicht berücksichtige. Deswegen würden nicht nur die Zahlen aus dem Prognosetool, sondern auch die Zahlen, die von den Leitungen der Kindertagesstätten gemeldet werden, zugrunde gelegt. Ein entsprechendes Treffen mit den Kindertagesstätten-Leitungen werde im Februar stattfinden und die Ergebnisse der tatsächlichen Anmeldezahlen zum 31.01.2024 würden in die Bedarfsanalysen einfließen.

 

Ratsherr Lahrmann fragt an, ob auch Plätze für die Tagespflege berücksichtigt würden.

 

Amtsleiterin Asche bestätigt, dass in der Übersicht, wie beschrieben, auch die Kinder in der Tagespflege berücksichtigt würden. Aktuell gäbe es 71 Tagespflegeplätze in der Gemeinde, die ab Februar durch zehn weitere ergänzt würden.

 

Ratsherr Rykena erfragt, ob bei dem Prognosetool auch die Sozialstruktur berücksichtigt werde. Insbesondere gehe es ihm um den Familiennachzug oder auch Neubaugebiete.

 

Amtsleiterin Asche verdeutlicht, dass aus ihrer Sicht Familiennachzüge zu vernachlässigen seien und dass sich eher durch Neubaugebiete Auswirkungen auf die Bedarfe der Krippen- und Kindergartenplätze ergäben. Die soziale Struktur werde durch die eigene Quotenvorgabe in dem Prognoseinstrument berücksichtigt.

 

Sodann lässt Ausschussvorsitzender Martens über die Beschlussempfehlung abstimmen.