Beschluss:

Der Bericht zur Lage der Grundschulen im Hinblick auf erwartete Schülerzahlen und räumliche Auslastung wird zur Kenntnis genommen.

Sach- und Rechtslage:

Mit Schreiben vom 26.04.2024 bittet die CDU-Fraktion u. a. darum, einen Bericht zur Lage der Grundschulen hinsichtlich der Schülerzahlen, Prognosen und der daraus resultierenden Raumbedarfe der vier Grundschulen in Trägerschaft der Gemeinde Großenkneten vorzustellen.

Das Schreiben der CDU-Fraktion ist der Beschlussvorlage Nr. BV/0668/2021-2026 beigefügt.

Mit Stichtag 01.09.2023 haben die Grundschulen folgende Zahlen für das laufende Schuljahr 2023/2024 für die jährlich vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung erhobene Statistik gemeldet:

GS	Ahlhorn		Gr.kneten		Huntlosen		Sage		Insgesamt
Klassen	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.
Basisklasse	12	1							12	1
Klasse 1	86	4	32	2	27	2	18	1	163	9
Klasse 2	84	4	35	2	24	1	10	1	153	8
Klasse 3	85	5	30	2	27	2	18	1	160	10
Klasse 4	76	4	33	2	17	1	13	1	139	8
Insgesamt	343	18	130	8	95	6	59	4	627	36
Vorjahr	315	17	126	8	84	5	61	4	586	34

Die räumlichen Kapazitäten sind für die derzeitigen Schüler- und Klassenzahlen an allen vier Grundschulen ausreichend.

Prognosen hinsichtlich kommender Jahre lassen sich nicht zuverlässig erstellen. Vorrangiger Grund dafür ist, dass für die Ermittlung der einzuschulenden Kinder jeweils ein Zeitraum von 15 Monaten betrachtet wird (01.07. – 01.10. des Folgejahres), sich bei Anwendung dieser Praxis in der Prognose jedoch zwangsläufig Dopplungen hinsichtlich der in Frage kommenden Einschulungskinder ergeben. In den folgenden Prognosen ist die jeweils für die 1. Klassen erwartete Zahl ermittelt aus dem Geburtenzeitraum 01.07. – 30.06. des Folgejahres, die in Klammern dahinter genannte Zahl die aus dem Geburtenzeitraum bis 01.10. des Folgejahres. Auf eine Weiterführung der Zahlen aus dem erweiterten Betrachtungszeitraum in den höheren Klassen wird zugunsten der besseren Übersichtlichkeit verzichtet.

Mögliche Schülerzahlen im Schuljahr 2024/2025

GS	Ahlhorn		Gr.kneten		Huntlosen		Sage		Insgesamt
Klassen	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.
Basisklasse	?	1								1
Klasse 1	109 (136)	4	22 (36)	1	33 (46)	2	12 (16)	1	176 (234)	8
Klasse 2	98	4	32	2	27	2	18	1	175	9
Klasse 3	84	4	35	2	24	1	10	1	153	8
Klasse 4	85	5	30	2	27	2	18	1	160	10
Insgesamt	376	18	119	7	111	7	58	4	664	36
Vorjahr	343	18	130	8	95	6	59	4	627	36

Mögliche Schülerzahlen im Schuljahr 2025/2026

GS	Ahlhorn		Gr.kneten		Huntlosen		Sage		Insgesamt
Klassen	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.
Basisklasse	?	1								1
Klasse 1	94 (113)	4	44 (55)	2	32 (46)	2	17 (20)	1	187 (234)	9
Klasse 2	109	4	22	1	33	2	12	1	176	8
Klasse 3	98	4	32	2	27	2	18	1	175	9
Klasse 4	84	4	35	2	24	1	10	1	153	8
Insgesamt	385	17	133	7	116	7	57	4	691	35
Vorjahr	376	18	119	7	111	7	58	4	664	36

Mögliche Schülerzahlen im Schuljahr 2026/2027

GS	Ahlhorn		Gr.kneten		Huntlosen		Sage		Insgesamt
Klassen	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.
Basisklasse	?	1								1
Klasse 1	97 (117)	4	29 (42)	2	42 (50)	2	16 (20)	1	184 (229)	9
Klasse 2	94	4	44	2	32	2	17	1	187	9
Klasse 3	109	4	22	1	33	2	12	1	176	8
Klasse 4	98	4	32	2	27	2	18	1	175	9
Insgesamt	398	17	127	7	134	8	63	4	722	36
Vorjahr	385	17	133	7	116	7	57	4	691	35

Mögliche Schülerzahlen im Schuljahr 2027/2028

GS	Ahlhorn		Großenkneten		Huntlosen		Sage		Insgesamt
Klassen	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.	SuS	Kl.
Basisklasse	?	1								1
Klasse 1	86 (116)	4	54 (61)	2	41 (54)	2	14 (21)	1	195 (252)	9
Klasse 2	97	4	29	2	42	2	16	1	184	9
Klasse 3	94	4	44	2	32	2	17	1	187	9
Klasse 4	109	4	22	1	33	2	12	1	176	8
Insgesamt	386	17	149	7	148	8	59	4	742	35
Vorjahr	398	17	127	7	134	8	63	4	722	36

Die genannten Zahlen sind auch deshalb nicht zuverlässig, weil erst nach den jeweils durchzuführenden Einschulungsuntersuchungen festgelegt wird, welche Kinder tatsächlich die erforderliche Schulreife besitzen, außerdem ist bei den sogenannten Flex-Kindern der elterliche Wille ausschlaggebend. Diese wiederum können bis relativ kurz vor Beginn des Einschulungszeitpunktes darüber entscheiden, ob ihr Kind eingeschult werden oder im Kindergarten verbleiben soll. Darüber hinaus steht es allen Eltern frei, in begründeten Fällen Ausnahmegenehmigungen für den Besuch einer anderen als der laut Einzugsbereich zuständigen Grundschule zu stellen.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt wird sich voraussichtlich in den nächsten Jahren aus den möglichen Entwicklungen einzelner oder aller Grundschulen hinsichtlich eines Ganztagesangebotes ergeben, da im Falle einer Entscheidung der Grundschulen für verschiedene unterschiedliche Modelle der Ganztagsbetreuung die Bindung der Eltern an Schuleinzugsbezirke unter Umständen aufgehoben wird.

Ohne Berücksichtigung der sich gegebenenfalls aus der Einrichtung eines Ganztagsschulbetriebs ergebenden weiteren Raumbedarfe werden die derzeitig bestehenden räumlichen Kapazitäten an den Grundschulen im Gebiet der Gemeinde Großenkneten als ausreichend eingeschätzt.

Sitzungsbeiträge:

Bürgermeister Schmidtke führt in die Sach- und Sachlage ein.

Beigeordnete Grotelüschen zeigt sich unzufrieden mit der Reihenfolge der Tagesordnungspunkte. Sie sei der Auffassung, dass die bloßen Zahlen ohne vorherige Ausführungen von der Schulleiterin der Grundschule wenig Aussagekraft besäßen. Eine Diskussion über diese Beschlussvorlage sei erst im Anschluss möglich und sinnvoll. Die CDU-Fraktion habe seit letztem Herbst die Schulen in Trägerschaft der Gemeinde Großenkneten bereist. Dabei sei einmal mehr deutlich geworden, wie unterschiedlich alle vier Grundschulen im Hinblick auf Größe und beschulte Klientel seien. Im Ergebnis sehe die Fraktion einen räumlichen Engpass insbesondere bei der Grundschule Ahlhorn, die besonders vielen Herausforderungen begegnen müsse. Zu der sowieso angespannten Situation komme nun noch das neue Wohnbaugebiet „Am Lemsen“ sowie die Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder. Beides seien Faktoren, die voraussichtlich einen erheblichen zusätzlichen Raumbedarf mich sich brächten. Die Gemeinde Großenkneten als Schulträger der Grundschulen müsse sich ihrer Verantwortung für die qualitative und quantitative Ausstattung der Schulen bewusst sein. Erfahrungsgemäß nähme die Planung und Ausführung von Baumaßnahmen viel Zeit in Anspruch, daher sei es wichtig, sich frühzeitig damit zu beschäftigen.

Ratsfrau Feldmann wirft ein, dass die Zahlen nicht hinreichend Aussagen darüber träfen, wie sich die neuen Wohnsiedlungen in der Gemeinde künftig auswirken werden. Diesen Gedanken solle man bei künftigen Überlegungen nicht außer Acht lassen.

Bürgermeister Schmidtke verdeutlicht, dass konkrete Prognosen kaum möglich seien. Bereits die letzten großen Wohngebiete hätten in dieser Hinsicht überrascht, da es länger als erwartet gedauert habe, bis diese spürbare Auswirkungen auf die Zahl der Kinder in Einrichtungen wie Kita und Schule gehabt hätten. Eine Art Frühwarnsystem wäre hier sicherlich hilfreich, allerdings gebe es so etwas nicht. Bezogen auf das neue Wohnbaugebiet in Ahlhorn rechne er mit einer Vermarktung der Bauplätze ab 2026; bis dann tatsächlich von diesen neuen Häusern aus Kinder die Kindergärten und die Grundschule Ahlhorn besuchten, vergingen mindestens weitere drei Jahre. Einen durch das neue Wohnbaugebiet entstehenden großen Zeitdruck hinsichtlich einer möglichen Schaffung neuer Betreuungs- bzw. Schulplätze sehe er aktuell nicht.

Beigeordnete Grotelüschen gibt zu bedenken, dass durchaus auch Familien mit bereits schulpflichtigen Kindern in das neue Wohnbaugebiet ziehen könnten.

Ratsfrau Jähnke erkundigt sich, wie viele freie Kapazitäten die Grundschulen derzeit noch böten.

Ratsherr Rykena äußert, er sei davon ausgegangen, dass die vorgelegten Zahlen für jede einzelne Schule im Ausschuss eingehend betrachtet und diskutiert würden.

Bürgermeister Schmidtke entgegnet, dass dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht erforderlich sei, zumal die Zahlen, wie bereits in der Vorlage beschrieben, nicht belastbar seien. Dennoch sei das Ergebnis dahingehend eindeutig, dass eine Raumnot an allen Grundschulen auf Grundlage dessen, was derzeit beurteilt werden könne, nicht bestehe.